... und schwupps sind wir am ostfriesischen Wattenmeer. Auf dem Stellplatz in Butjadingen, nahe Burhave erwischen wir den letzen Platz in der ersten Reihe - Glück gehabt! Nach einem ersten kleinen Spaziergang laden wir doch noch die E-Bikes aus und gondeln nach Burhave. Es ist zwar sehr windig aber erstaunlich warm.

Hier standen wir vor sieben Jahren auf unserer ersten langen Reise nach Skandinavien - Erinnerungen kommen auf. Zurück in unserem kleinen Hafen geniessen wir einen Apero und dann die Aussicht von unserm Womo auf das Wattenmeer. Die Flut hat eingesetzt und die Boote sitzen nicht mehr auf dem Trockenen.

Das war ein überraschend sonniger Tag!

Die Auffahrtsfeiertage kommen mit Riesenschritten näher. Was wir früher mit Freuden begrüsst haben sind wir heute froh, wenn sie gar nicht kämen oder einfach ganz schnell vorbei wären.

Wir beschliessen bis Stade auf den Stellplatz zu fahren und hier evt. mal ein paar Tage zu bleiben.

Kurz nach 12 Uhr sind wir da und haben eine recht grosse Auswahl an freien Plätzen. Wir entscheiden uns für eine schöne Sicht ins Grüne.

Den Platz haben wir auch ausgewählt weil er über eine Waschmaschine und einen Tumbler verfügt. Nach drei Wochen ist es mal nötig. 3 Euro pro Maschine gehört schon zu den günstigeren Angeboten. Leider kostet uns der Tumbler Nerven und Geld. Es braucht zwei Durchgänge bis die Wäsche trocken ist.

Jetzt hoffen wir, dass uns der nette Mann, der morgens und abends einen Kontrollgang macht diese Zusatzlagen rückvergütet. Halb hat er uns dies auf morgen versprochen.

Da wir schon eine Vorahnung hatten, dass die Wäscherei etwas dauern könnte, kochen wir heute selber.

Unser Rezept mit Poulet, Fenchel, Schupfnudeln, einem feinen Guss aus Eiern und Rahm und zum Schluss noch etwas Käse darüber ist im Omniabackofen einfach und schnell zubereitet.

Kurz haben wir überlegt - entscheiden uns aber doch noch zu bleiben. Das Wetter überrascht uns positiv.

Nach dem gemütlichen Frühstück gehts mal in die Stadt. Nicht ganz neu für uns. Vor 4 Jahren waren wir schon mal hier. Wir spazieren durch die schönen Gassen und erledigen auch das Einkaufen von zwei, drei wichtigen Dingen.

Der Stellplatz liegt wirklich sehr nahe der Altstadt. So können wir schnell unsere Einkäufe versorgen und dann gehts auf ein Neues los. Heute soll unsere Küche kalt bleiben in Stade gibt es schliesslich auch viele Restaurants.

Zurück auf dem Stellplatz beobachten wir das Einfahren der Womos im Minutentakt. Geniessen auch etwas das Nichtstun, schreiben an der Homepage, lesen, spielen usw.

Ja und dann kommt kurz nach 16 Uhr auch der Kontrolleur. Ein netter Rentner der ingesammt 3 Stellplätze kontrolliert und betreut. Also eine Rückvergütung gibt es nicht, er kann uns kein Geld geben. Aber meint er, es ginge ja auch ohne Geld und schreibt auf unserem Parkschein kurzerhand ein neues Datum hin. Und somit haben wir mit Stempel und Unterschrift eine Gratisnacht erhalten! Was natürlich nicht ganz stimmt, da wir ja für den Tumbler

9 Euro zusätzlich zahlen mussen. Aber wir sind sprachlos und bedanken uns herzlich, damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet.

Der Tag startet recht sonnig, der Wind hat aber zugelegt. Unsere E-Bikes kommen zum Einsatz, denn wir wollen an die Elbe. Auf dem Wasser ist heute recht wenig los. Aber immerhin schippert genau zur richtigen Zeit ein kleines Kreuzfahrtschiff vorbei. Ansonsten nur noch zwei, drei Frachter.

In Twielenfleth machen wir auf dem Rückweg Halt. Es ist Zeit für's Mittagessen und so besuchen wir unseren kleinen Enterich, der nach 4 Jahren immer noch genau an der gleichen Stelle steht und auf uns gewartet hat. Seit vier Jahren war der Kleine unser Profil-Bild auf Instagram. Ab heute hat er Feierabend und geht in Pension. Pfüdi übernimmt seine Aufgabe.

Zurück beim Womo machen wir es uns gemütlich und planen auch unsere Weiterreise.

Wow - ein fast wolkenloser Himmel zum Start in den Tag. Aber es geht recht schnell und die Wolken nehmen zu und vor allem auch der Wind.

Heute ist grosser Abreisetag auf dem Stellplatz und so brauchen wir viel Geduld bis wir endlich bei der Entsorgung durch sind. Aber wir haben ja Zeit!

Wir starten Richtung Hamburg. Die Stadt streifen wir nur am Rande, wir kommen gut voran und sind bald auf der A1, die uns bis nach Puttgarden auf die Insel Fehmarn bringt. Das Wetter wechselt fast im Minutentakt. Während man durch das eine Fenster vom Pfüdi blauen Himmel mit schönen Wolken sehen kann ist es geradeaus sehr bedrohlich. Zwischendurch peitscht der Regen auf die Scheiben und der Wind ist böenartig, sehr stark und unberechenbar.

In Heiligenhafen stoppen wir nochmals bei einem Edeka. Wir brauchen noch ein paar Dinge.

Mit 30 Stundenkilometern tuckern wir dann über die Fehmarnbrücke, die eigentlich für Lastwagen und Fahrzeugen mit Anhängern gesperrt sei, aber so richtig hält sich niemand daran.

Wir haben Glück, der Wind kommt sozusagen von hinten und schiebt uns vorwärts.

Wie schon geschrieben - wir haben Zeit und so werden wir erst morgen mit der Fähre nach Dänemark schippern.

Wir übernachten hier in Puttgarden auf dem grossen Parkplatz - nicht ganz billig, aber was soll's.

Klar statten wir dem riesigen Bordershop noch einen Besuch ab. Die Bestimmungen haben geändert, man braucht einen festen Wohnsitz in Skandinavien um zollfreie alkoholische Getränke einführen zu können, aber Süssigkeiten fallen nicht darunter. So stocken wir unseren Vorrat etwas auf.

Tagesstrecke: Stade - Puttgarden

Distanz: 222 km

Durschschnittsverbrauch: 8.2 Liter (dank Rückenwind)

Durchschnittsgeschwindigkeit 61 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 35 Min.

Stellplatzkosten: 12 Euro, nur Abfallkübel (billiger als gedacht, wir haben mit 17 Euro gerechnet)

Wir wagen es doch und fahren nach Kopenhagen auf den neuen Stellplatz beim Kreuzfahrtschiffterminal. Vielleicht haben wir ja Glück und es ist doch etwas frei. Ok, das war dann nichts. Laut Platzwart sei in Kopenhagen alles voll.

Wir könnten ja auf dem Parkplatz vorne Standby warten ob sich evt. noch eine Möglichkeit ergebe. Dann folgen die genauen Einweisungen wie wir zu parkieren haben, ansonsten gibt es eine happige Busse.

Das ist nicht unsere Welt, also gibts ein Foto vom Kreuzfahrtschiff und weg sind wir.

Kopenhagen muss warten, wir kommen ja zurück. Unser Heimweg führt ziemlich sicher wieder hier vorbei.

Statt der Öresundbrücke beschliessen wir, nach Helsingor zu fahren da wir bereits etwas nördlich sind.

Der Stellplatz hinter dem Schloss im Hafen wär doch was und morgen früh dann auf die Fähre. Denkste, da stehen lauter Boote herum.

Verflixt, das gibt einen langen Tag. Also ab auf die Fähre.

So haben wir tatsächlich keine Nacht in Dänemark verbracht!

Die Überfahrt dauert nicht lange. Den Hafen von Helsingborg lassen wir als möglichen Übernachtungsplatz links liegen. Hier soll es vor allem am Wochenende häufig sehr laut zu und her gehen.

Da wäre noch ein Golfplatz. Auf dem Parkplatz darf man übernachten. Die Duschen und das WC wären schon fast Glamping! Hilfe, das brauchen wir doch nicht. Auch die Lage überzeugt uns nicht.

Tagesstrecke: Puttgarden - Ängelholm

Distanz: 263 km

Durschschnittsverbrauch: 9.2 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit 53 km/h

Fahrzeit: 4 Std. 57 Min.

Stellplatzkosten: 100 SEK ca. 10 Euro, Strom extra 3 Euro (brauchen wir nicht) keine V/E, kein Abfallkübel

Der Wind ist eingeschlafen, der kleine See ist spiegelglatt! Wir fahren ziemlich auf einer Linie ostwärts Richtung Kristianstad. Südlich unserer heutigen Linie haben wir bereits einiges auf früheren Reisen entdeckt. Unser Ziel für heute der Tosteberga hamn bei Boderna. Kurz vor Mittag treffen wir ein. Genau richtig, viele sind gerade am Aufbrechen!

Wir richten uns gemütlich ein, erkunden die nähere Umgebung und schwingen uns dann noch auf unsere E-Bikes.

Wir kommen auch beim fotogenen Schloss Ljungby vorbei. Da es in Privatbesitz ist bestaunen wir es einfach von aussen. Diesmal werden es nur 22 km, aber wir haben uns bewegt, das ist die Hauptsache.