Herdenmässig kommen einem die Womos entgegen. Der erste Intermarché, den wir in Lagos anfahren hat eine

2-Meter Höhenbegrenzung. Wir finden als nächstes einen Pingo Doce, der Parkplatz ist klein aber wir erwischen eine Ecke wo wir parken können. Klar kommt nachher noch ein grösserer Pingo Doce mit Parkplatz ohne Höhenbegrenzung und da stehen dann auch viele Womos.

Wir entschliessen uns einen Stellplatz im Hinterland anzufahren, sind gespannt wie die Situation da ausschaut.

Herrlich, viel Platz, eine sehr freundliche Begrüssung und da wir keinen Strom benötigen können wir uns auf die Wiese stellen. Die Stromsäulen sind auch hier begehrt. Ok, wir sind mitten in der Pampa, aber wir geniessen das Wetter, die Ruhe und die Aussicht. Meersicht hatten wir gestern auch keine. Dafür war es eng mit Aussicht auf viele andere Camper aller Grössen.

Es geht weiter. Erster Punkt heute - einkaufen. Unsere Liste ist lang. Portimao ist gross, hier wird sich sicher ein Laden finden. Sch......, wir verfahren uns kurz und schon stecken wir einmal mehr mitten in den Einbahnstrassen, die immer schmaler werden und die PW's am dümmsten Ort am Strassenrand stehen.

So müssen wir auch diesmal plötzlich den Rückwärtsgang einlegen, der PW hinter uns hat zum Glück Verständnis und das wichtigste - er kann sogar rückwärts fahren! Aber jetzt?

Kurze Ratlosigkeit und dann ein Spontanentscheid. Es gibt nur eine Lösung. Wir ignorieren die Tafel "verbotene Fahrtrichtung" und fahren los. Es deuten uns einige Fussgänger, dass wir verkehrt unterwegs sind.

Aber diesmal gehört den Mutigen die Welt - kein Gegenverkehr!!! Und dann können wir aufatmen, die Strassen werden wieder breiter und wir können die Stadt verlassen. Unterwegs kommen wir noch bei einer GPL-Tankstelle vorbei - perfekt. In Lagoa steuern wir den Supermarkt Auchan an. Grosser Parkplatz und ein umfangreiches Sortiment und zu guter Letzt können wir mit viel Geduld auch noch "günstigen" Diesel tanken.

Wir peilen einen Stellplatz in Faro an - voll! Nächster Stellplatz Tavira - jetzt um 13.00 Uhr noch 3-4 Plätze frei, das heisst hier stehen zum Schluss 120 Womo's - Wahnsinn!

Mit den Fahrrädern geht's in die Stadt, wir haben Hunger. Noch ein kleiner Umweg ans Meer und dann fahren wir zurück zum kuscheligen Stellplatz. Da wir nur eine Nacht bleiben wollen müssen wir 1 Euro mehr bezahlen.

Die Wetteraussichten sind eine Katastrophe. Natürlich nur für uns, für Portugal und Spanien sind diese Aussichten wunderbar, den hier wartet alles sehnsüchtig auf Regen. Die Algarve ist dermassen voll von Womos und Andalusien ebenso wie sich im Laufe des Tages zeigt. Man müsste ziemlich weit ins Landesinnere ausweichen, aber auch da ist das Wetter sehr, sehr schlecht. Also fahren wir einfach mal drauflos. So werden es heute über 400 Kilometer und wir landen nahe bei Torre del Mar, hier soll morgen Samstag nochmals fast den ganzen Tag die Sonne scheinen. Dann ist wohl für über eine Woche Schluss damit.

Der Wetterbericht verdient 100 Punkte! Die Sonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Nach dem langen Fahrtag gestern starten wir heute gemütlich in den Tag. Gegen Mittag fahren wir mit unseren E-Bikes Richtung Torre del Mar. Klar müssen wir da auch die zwei Campinplätze besuchen. Ziemlich voll und eng, einfach nicht ganz unsere Welt. Viele Überwinterer haben sich hier eingerichtet mit oder ohne Sichtschutz und einige haben ihren Platz auch mit Pflanzen aufgepeppt.

Wir fahren der Strandpromenade entlang, meistens auf einem guten Radweg. Heute Samstag sind viele Leute unterwegs. Irgendwann kehren wir um und auf dem Rückweg finden wir spontan ein gutes Restaurant für unser Mittagessen. Das wichtigste - wir erwischen um 13.30 Uhr auch noch einen freien Tisch!

Gegen 15.30 Uhr sind wir zurück und geniessen den Rest des Nachmittags auf unserem grosszügigen Platz. Die kleine Mauer und unser grosser Nachbar in gebührender Entfernung geben uns Windschutz und so können wir noch draussen an der Sonne sitzen.

Was für ein Tag! Als erstes überrascht uns das Wetter einmal mehr sehr positiv mit viel Sonnenschein.

Wir kehren der Küste den Rücken zu und verbringen den Tag im Naturpark Sierra de Tejeda, Almijara y Alhama - was für ein Name und was für eine wunderschöne Landschaft! In Periana schauen wir uns den Stellplatz bei einem Restaurant an. Erstens sind wir viel zu früh hier und zweitens ist der Platz sehr schief und die versprochene Aussicht finden wir nicht. Wir ziehen weiter. Da gibts doch auf meiner Andalusienkarte einen Ort, den ich irgendwann mal eingekreist habe und das bedeutet eigentlich, dass es da sehr schön sein soll. Auch Google weiss nur Gutes zu berichten. Also nichts wie los. Die Fahrt - ein Traum. Das Dorf Comares - ein Traum!

Wir schlendern durch die steilen Gassen rauf und runter - einfach herrlich. Restaurants gibts nur beim Dorfplatz und auch nur zwei. Aber das reicht ja und wir entscheiden uns, so unsere Meinung, für das richtige. Eine urige Terasse mit herrlichem Ausblick und die einheimische Küche überzeugt uns auch.

Weiter geht unsere Fahrt durch diesen Wunderschönen Naturpark und viele Fotostopps später landen wir in Canillas de Albaida. Die Zufahrt zum Stellplatz führt mitten durch das enge Dorf und ist seeehr steil!

Aber unser Pfüdi schafft es mit Bravour und es hat sogar noch freie Plätze in der vorderen Reihe mit Aussicht!

Ein würdiger Abschluss dieses genialen Tages.

Das Landesinnere von Andalusien kann absolut mit der Küste mithalten. Und hier ist es erst noch nicht so voll!