Für's erste ändern wir mal etwas unsere Reisepläne und beschliessen im Landesinnern von Schweden Richtung Norden zu fahren. Dazu nehmen wir auch eine neue Route via Boras. Typische südschwedische Landschaft begleitet uns mit viel Landwirtschaft.

Am Vänernsee angekommen steuern wir einen Stellplatz in Hällekis an. Das regenreiche Wetter der letzten Zeit zeigt sich darin, dass die Wiesenplätze sehr morastig sind. Zur Zeit ist man auf Asphalt oder Schotter wirklich besser aufgehoben. Der Platz überzeugt uns auch deshalb nicht und zudem liegt er nahe an der Strasse.

So landen wir schlussendlich nach 2009 und 2016 wiedereinmal in Sjötorp am Beginn des Götakanals.

Das Wetter jetzt um 15.00 Uhr strahlend schön was uns zu einem ausgiebigen Spaziergang durch den Ort animiert. Nun riesig ist Sjötorp ja nun nicht und die Hochsaison was den Bootsbetrieb anbelangt scheint bereits vorbei zu sein. Es herrscht einfach tote Hose!

Bei den Wohnmobilen sieht es da noch anders aus. Der grösste Platz am Kanal ist ausgebucht, aber wir erwischen doch noch einen Platz im hinteren Gästehafen.

Toilette und Dusche sind tatsächlich eine "kleine" Wanderung entfernt, aber das ist kein Problem für uns, wir haben ja die Toilette an Board und auch eine tiptop reparierte Dusche mit neuer Duschtasse.

Mit der Planung der Weiterfahrt tun wir uns etwas schwer. Das Wetter ist unberechenbar. Jammern wollen wir aber gar nicht, bis jetzt hatten wir doch viel schönes Wetter.

In Nusnäs steuern wir als erstes den "Dalapferdchen"- Laden an. Heute verlassen wir den Laden jedoch ohne neues Dalapferd, dafür haben wir einen neuen Mitbewohner. "Nusi" Ein hübscher Elch und somit ist unsere Elchmannschaft komplet - wir haben jetzt einen norwegischen, einen finnischen und einen schwedischen Elch ;-) Aber auch zwei herrlich warme und schöne Decken landen im Pfüdi. Wir haben doch tatsächlich unsere zwei Decken, die wir immer dabei haben zu Hause vergessen.

Hier auf dem Parkplatz des Ladens könnte man auch übernachten. Wir fahren aber guter Dinge zu einem Parkplatz am Ufer des Siljansees wo man ganz offiziell für 100 SEK stehen darf.

Ein kleiner Wohnwagen steht bereits in einer Ecke sonst ist alles noch leer. Bis am Abend gesellen sich noch 4 Womos dazu aber alle in einem akzeptablen Abstand. Wir geniessen hier den Rest des Nachmittages und den Abend mit all seinen Wetterstimmungen. Perfekt!!

Tagesstrecke: Sjötorp. Götakanal - Nusnäs, Siljansee

Distanz: 291 km

Durschschnittsverbrauch: 8.6Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 65 km/h

Fahrzeit: 4 Std. 27 Min.

Stellplatzkosten: 100 SEK, inkl. Toilette die wir aber nicht brauchen

Auch gestern abend gabs wieder intensives Studium der Wetterberichte und ein Abwägen in welche Richtung unsere Reise weitergehen soll.

Das Wetter ist im Norden einfach etwas beständiger. Fläm, Geiranger, Balestrand etc. müssen warten - vielleicht überrascht der späte Herbst noch mit unerwartet schönem Wetter, dann können wir ja auf dem Retourweg noch das eine oder andere machen. Aber jetzt fahren wir erst mal nordostwärts. Auch da warten einige Unternehmungen und Ziele auf uns.

Ein überraschend sonniger Morgen begrüsst uns und die Sonne begleitet uns durch einen grossen Teil des Tages.

Wir stoppen heute unzählige Male, der Halt beim Fjätfallen ist besonders eindrücklich.

Skandinavien erlebte vorallem im Süden einen sehr nassen Sommer, die Seen sind übervoll und die Flüsse führen enorm viel Wasser.

Die Spontanität beim Reisen mit Wohnmobil lieben wir ganz besonders. Und da das Wetter heute Richtung norwegischer Grenze einiges besser ist als vorhergesagt stellen wir den Blinker und fahren auf den Flatruet.

Die Anzahl Womos hält sich sehr in Grenzen, die Hochsaison ist definitiv zu Ende. Hier bleiben wir.

Ich glaub ich habe eine Schreibblockade! Oder einfach keine Lust zum Schreiben?

Wir fahren durch traumhaft schöne Landschaft. Stoppen immer wieder um die Natur zu geniessen. Nur unser Navi spinnt heute - wir fragen uns 115 Kilometer lang, ob wir evt. in einer Sackgasse landen. Aber nichts dergleichen.

Schwupps sind wir in Norwegen. Auf der Fv72, die wir bald erreichen herrscht recht viel Verkehr, da tatsächlich die E14 bis morgen Mittag gesperrt ist.

Der erste angepeilte Stellplatz in Levanger überzeugt uns nicht. Es dauert etwas bis wir eine Alternative entdecken. Noch 32 Kilometer - und die haben sich gelohnt.

Wir stehen erhöht über dem Trondheimsfjorden mit herrlicher Aussicht. Zwar verschwindet die Sonne hinter uns recht früh bereits kurz nach 18 Uhr, aber das ist egal. Hauptsache uns gefällt es hier.

Gestern Abend haben wir noch lange über der Landkarte gebrütet, welchen Weg nach Norden wir nehmen sollen. Wir wollen raus auf die Inselgruppe Vikna und dahin gibt es drei verschiedene Routen.

Über Namsos nach Lund und von da mit der Fähre (25 Minuten) nach Hofles und dann weiter westwärts.

Oder etwas weiter der E6 entlang, dann abzweigen nach Geisnes und von da mit der Fähre (10 Minuten) nach Hofles.

Das ganze kann man mit etwas mehr Kilometer aber auch ohne Fähren zurücklegen.

Die Fähren fahren nur ca. alle zwei Stunden und wenn man da eine verpasst, oder es hat zu wenig Platz heisst es halt warten.

Aber wir wollen keinen Stress, wollen eine Mittagspause machen, wollen anhalten wenn es uns gefällt und nicht auf die Uhr schauen müssen. Also wird es der längere Weg ohne Fähren.

Unser Mittagshalt siehe Bild unten ist doch ganz schön. Und ein netter Schwatz mit einem Paar aus der Schweiz rundet diese Pause ab.

Das Wetter ist herrlich und die Landschaften sind herrlich nur unser erster angepeilter Stellplatz ist ein Flop. Da wo mindestens 5 Womos Platz hätten haben sich drei norwegische Womos kreuz und quer breit gemacht, so dass sich niemand mehr dazustellen kann.

Etwas gefrustet suchen wir nach einer Alternative und finden die auf der Strecke raus zum Fährhafen Hofles.

Ups, da steht ein grosses Schild am Strassenrand mit mehreren blinkenden Lampen. Der Google-Übersetzter hilft - die Fährverbindungen an denen wir gestern auch noch herumstudiert haben sind bis morgen gegen Abend geschlossen!!!!

Wir erfahren auch warum - PERSONALMANGEL !!!!!

Das haben wir bereits letztes Jahr in Lodingen auf den Lofoten erlebt, aber da ist wenigstens nur eine Fähre ausgefallen, diese Fähren hier fallen mehr als einen Tag aus!

Wir haben also die einzig richtige Wegstrecke genommen und jetzt auch noch einen schönen Übernachtungsplatz gefunden. Die Sonne scheint, das Wasser glitzert, Herz was willst du mehr.

Im Fährhafen Gutvik haben wir gemütlich Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss bevor um 13.10 Uhr die Fähre ablegt und 20 Minuten später die Insel Leka erreicht. Wir steuern direkt den Leka Camping an und beziehen den Panoramaplatz Nr. 1 mit der schönsten Aussicht nach Osten, Westen und Süden. Die Bewölkung hat leider wie vorhergesagt zugenommen und trotzdem laden wir noch die E-Bikes aus und machen eine erste Erkundungstour zur Südspitze der Insel. Schön!

Zurück auf unserem Panoramaplatz geniessen wir die Ausblicke, die wechselnden Wolken- und Sonnenstimmungen und schauen dem Hurtigrutenschiff zu wie es majästästisch unter uns vorbeischippert.