Juhls Silbergalerie

Woche 04


Montag, 20. - Sonntag, 26. Januar

Morgen 08°° Uhr / -16 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr / -14 °C

Abend 18°° Uhr / -23°C

Leider stammen die unteren beiden Fotos nicht von uns. Wir haben so gehofft, dies in Finnland erleben zu dürfen, aber die Warmfront der letzten Tage hat diese traumhafte Landschaft zunichte gemacht. Wir hatten gestern die Gelegenheit mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen, und die haben uns bestätigt, dass dieses Naturphänomen leider in ganz Finnland durch die Warmfront und die heftigen Winde nicht mehr existiert. Sie sind auch sehr skeptisch, ob es in diesem Winter nochmals klappen werde. Schade. Hier aber noch ein Link, der gut erklärt, wie diese Traumlandschaft entsteht.


Die Nordlichter, die gestern Nacht vielerorts zu sehen waren, wollten partout nicht bei uns vorbeikommen. Schade, aber es gibt viel Schlimmeres.

Wir haben gut geschlafen. Zu später Stunde haben sich noch zwei finnische Womos zu uns gesellt.

Nach dem Frühstück schraubt Hansruedi nochmals ein paar Spikes in die Vorderräder. Die Strassen sind immer noch sehr eisig.

Den ersten Stopp gibts dann gleich wieder in Muonio beim S-Market. Unser Nachtessen im Omniabackofen ist somit gesichert.

Und dann nehmen wir an diesem strahlend schönen Tag die Kilometer nach Kautokeino unter die Räder. Die Fahrt ist traumhaft. Wir stoppen oft und müssen die Landschaft und die Stimmungen fotografieren.

Gegen 15 Uhr erreichen wir Kautokeino und steuern als erstes Juhles Silvergallery an.

Wir kennen diese Gallery und jetzt im Winter sind wir ganz alleine hier. Die Silberschmiede sind konzentriert an der Arbeit. Regine Juhls arbeitet noch immer an ihrem riesigen Wandprojekt und hat mittlerweile Unterstützung durch einen verschmusten roten Kater. Wir plaudern kurz mit ihr und dann landet natürlich auch ein Souvenir in unserem Pfüdi. Ich zeig's dann morgen.

Schon zweimal standen wir auf dem Artic Camping, aber dieser scheint geschlossen zu sein. So landen wir heute gleich daneben auf dem

Duottar Camping und werden sehr herzlich vom Betreiber begrüsst. Er zeigt uns alle Einrichtungen und nach einem kurzen Schwatz starten wir in einen kalten aber gemütlichen Abend. Und wer weiss, vielleicht zeigen sich die Nordlichter uns heute auch.

Tagesstrecke:  Muonio - Kautokeino, Norwegen

Distanz: 163 km

Durchschnittsverbrauch: 9.9 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 42 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 51 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 350 NOK, inkl. V/E, inkl. Strom, inkl. Dusche/WC, inkl. Sauna

Dienstag, 21. Januar

Morgen 08°° Uhr /  -30 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr / -24 °C

Abend 18°° Uhr / -13°C

Kautokeino hat uns noch ein paar schöne Nordlichter beschert. Bei dieser klirrenden Kälte ist das Fotografieren für Mensch und Fotoapparat eine grosse Herausforderung. Die Finger leiden am meisten und doch sind sie für die Bedienung des Fotoapparates so wichtig. Irgendwann spürt man sie nicht mehr und dann versuch mal am Rad für die Zeiteinstellung zu drehen! Auch der Fotoapparat kommt an seine Grenzen. Die Batterie ist schnell leer. Eine zweite zu haben ist dann die Rettung. Und wenn man mit der Ausrüstung ins Womo zurückkehrt gerät alles in einen Schockzustand und "rien ne va plus", bis der Fotoapparat wieder etwas "aufgetaut" ist.

Wir haben es also geschafft und die -30 Grad-Grenze geknackt! Schöne Eisblumen zieren die Fenster innen. Wir stellen die Heizung höher und bald beginnt die Tauphase und es heisst fleissig trocknen. Auch das gehört halt zu Camping im hohen Norden. Es steckt schon mehr Arbeit im Ganzen.

Eine schöne Überraschung gibt es dann kurz nach 8 Uhr. Der Platzbetreiber kopft an die Türe und steht doch tatsächlich mit einer Kanne Kaffee draussen. Diesen Service haben wir noch nie erlebt - ganz lieben Dank.

Und dann die bange Frage - wird unser Pfüdi anspringen? Mindestens viermal vorglühen und dann Start. Armer Pfüdi, er gibt nur ein kurzes Stöhnen von sich! Oh je, das war wohl zuviel Kälte. Sofort ist der hilfbereite Betreiber mit seinem Jumpstarter zur Stelle. Aber die Batterie im Gerät ist nach zwei Versuchen schon leer. Kein Problem, wir haben ja auch einen solchen Jumpstarter und die Batterie ist noch voll. Aber auch damit können wir unserem Pfüdi nicht auf die Beine helfen.

Und da kommt von unerwarteter Seite weitere Hilfe.

Vor kurzem habe ich, Heidi die App FINDPENGUINS entdeckt. Ich kenne mich da überhaupt nicht gut aus, aber einfach mal soviel - viele Reisende schreiben hier sehr interessante Reiseberichte. So haben wir erst vor etwa drei Tagen Sonja und René virtuell kennengelernt und uns über die Komentarfunktion kurz unterhalten.

Sie sind auf der gleichen Route unterwegs und nur dem aufmerksamen Blick von René ist es zu verdanken, dass sie uns entdecken.

Eine kurze Fastvollbremsung, Rückwärtsgang rein und schon stehen sie neben uns. Zuerst mal ein kurzes und herzliches Hallo und schon holt René  sein Notstromaggregat aus der Garage. Das ist dann schon ein grösseres Kaliber. Vielleicht hilft das unserem Pfüdi wieder auf die Beine.

Leider Fehlanzeige. Der Platzbetreiber hat zum Glück für uns bereits vor gut einer halben Stunde telefonisch professionelle Hilfe angefordert.

Da wir an diesem eisigen Morgen nicht die Einzigen sind, die Hilfe brauchen müssen wir halt insgesammt über eine Stunde warten. Aber was solls, die Profihlilfe verfügt natürlich über ein ganz anderes Kaliber von Starterhilfe und schwupps schnurrt unser Pfüdi wieder zufrieden vor sich hin!!!

Sonja und René verabschieden sich und fahren weiter Richtung Alta. Wir werden uns da, wenn alles klappt auf dem Alta Strand Camping wieder treffen.

Wir fahren noch zur Autogarage und unser Pfüdi erhält noch einen Energiedrink (sprich Motorenöl). Die Starterhilfe und 2 Liter Motorenöl kosten uns ca. CHF 100.00 - wir finden ein fairer Preis. Das Öl ist teurer als die Hilfe.

Und so machen auch wir uns kurz nach 14 Uhr auf den Weg nach Alta. Das Auffüllen des Energiedrinks und vor allem die Bezahlung hat dann etwas länger gedauert. Die Norweger haben eine bewundernswerte Ruhe und Gelassenheit.

Die Dämmerung geht bald in die Nacht über, aber doch ist die Fahrt ein Erlebnis. Der Himmel klart bald einmal auf.

Nordlicht zur Begleitung wäre jetzt doch schön. Aber es bleibt leider ein Wunsch.

Wir kommen gut in Alta an, fahren zuerst noch zur LPG-Tankstelle und füllen eine unserer Tankflaschen auf. Unser Gasvorrat ist etwas knapp und wir haben nach diesem ereignisreichem Tag keine Lust mitten in der Nacht fast zu "erfrieren".

Wir sitzen noch bei Sonja und René gemütlich zu einem Glas Wein zusammen, lassen den Tag Revue passieren, plaudern über Gott und die Welt und natürlich über's Reisen. Schön euch kennengelernt zu haben. Kann ja gut sein, dass wir uns noch mehr über den Weg laufen (wohl eher fahren).

Ach ja, ich hab euch ja noch versprochen, unseren Einkauf bei Juhls Sivergallery zu zeigen. Ein Geschenk von Hansruedi, da ich so aufmerksam war und mit der richtigen Frage und Bemerkung ein weiteres grosses Flüssigkeitsmalheur verhindert habe. Lieben Dank, mein Schatz.

Tagesstrecke:  Kautokeino - Alta

Distanz: 160 km

Durchschnittsverbrauch: 10.1 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 50 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 50 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 411 NOK, inkl. V/E, inkl. Strom, inkl. Dusche/WC

Mittwoch, 22. Januar

Morgen 08°° Uhr /  -12 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr /  -14 °C

Abend 18°° Uhr /  -14°C

Nach dem ereignisreichen Tag gestern brauchen wir etwas weniger Action! Wir starten gemütlich in einen wolkenlosen Tag und haben doch einiges zu erledigen. Der gestrige Tag will noch in der Homepage erfasst werden und es gibt auch noch einiges aufzuräumen. Auch ein Schwatz mit Sonja und René muss einfach sein und bis wir dann entsorgt und Frischwasser getank haben ist es Punkt 12 Uhr. Aber weit wollen wir heute nicht. Endlich schaffen wir es in einen Rema1000 und es fühlt sich fast an, wie nach Hause kommen. Wir geniessen diesen Einkauf richtig.

Auch unseren Weinvorrat füllen wir noch auf, haben wir doch im Amfi-Zentrum den Vinmonopolet entdeckt.

Anschliessend fahren wir runter zum kleinen Freizeithafen. Bei herrlicher Mittagstimmung gönnen wir uns einen Crevettencocktail (natürlich selbstgemacht). Auf den Wein verzichten wir, da wir noch kreuz und quer durch Alta zurück zum Alta Strand Camping fahren.

Diese paar wenigen Kilometer zurück zum Campingplatz überraschen uns mit wunderbarem Nachmittagslicht. Kurz vor 15 Uhr sind wir wieder da und richten uns gemütlich ein.

Auch das Womo braucht mal wieder etwas Pflege und die Büroarbeit muss auch unterwegs erledigt werden. Rechnungen machen leider keine Ferien.

Und dann werden wir auch heute Abend wieder mit Sonja und René gemütlich bei einem Glas Wein zusammensitzen. Der Gesprächsstoff wird uns sicher nicht ausgehen.

Tagesstrecke:  Kreuz und quer durch Alta 

Distanz: 20 km

Durchschnittsverbrauch: 15.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 18 km/h

Fahrzeit: 1 Std. 10 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 411 NOK, inkl. V/E, inkl. Strom, inkl. Dusche/WC

Donnerstag, 23. Januar

Morgen 08°° Uhr /  -9 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr /  -5 °C

Abend 18°° Uhr /  -2°C

Wir haben doch alle Träume - und einer unserer Träume ist, einmal im Winter am Nordkapp zu stehen. Und dann trifft man unterwegs irgendwann die Entscheidung - wir machen es. Schon Tage vorher beobachtet man das Wetter und die Windverhältnisse. So sind wir nicht einfach grundlos Richtung Kautokeino und Alta gefahren. Die Wetterverhältnisse sind zur Zeit hier oben sehr unbeständig und laut Einheimischen auch schwierig vorherzusagen. Aber am Freitag ist ein Lichtblick zu sehen und genau diesen Lichtblick wollen wir nutzen.

So stehen wir jetzt auf dem Campingplatz in Olderfjord und auch die nette Dame an der Reception hat ihre Wetterberichte extra für uns konsultiert und bestätigt, dass morgen ein guter Tag ist, diesen Plan umzusetzten. Auch die Strasse sei zur Zeit offen und ohne Konvoi zu fahren. Das sah letzte Woche ganz anders aus.

Die Fahrt von Alta nach Olderfjord war fantastisch. Wir sind immer wieder beeindruckt von dieser Weite von diesen Stimmungen. Jetzt im Winter nochmals ganz anders, ganz speziell.

So geniessen wir jetzt diesen Abend, freuen uns auf Morgen und hoffen, dass der Wettergott uns gut gesinnt ist.

Tagesstrecke:  Alta - Olderfjord

Distanz: 116 km

Durchschnittsverbrauch: 8.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 41 km/h

Fahrzeit: 2 Std. 49 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 345 NOK, inkl. V/E, inkl. Strom

Freitag, 24. Januar

Morgen 08°° Uhr /  -4 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr /  -4 °C

Abend 18°° Uhr /  -3°C

Gestern Abend waren wir gegen 22 Uhr eigentlich auf dem Weg ins Bett und einmal mehr mussten wir das verschieben. Nordlichtalarm - nicht allzulange und nicht allzu intensiv, aber ein paar schöne Aufnahmen gab es doch. Nach einer Stunde schlüpften wir zufrieden und glücklich unter die Bettdecke.

Heute sind wir dann recht früh aufgestanden - das Nordkapp ruft. Das Wetter wohl auch heute eher eine Wundertüte. Partly cloudy heisst es im norwegischen Wetterbericht. Und tatsächlich gibts dann auch mal etwas grössere Wolkenlücken.

Die Fahrt an diesem Januartag begeistert uns restlos. Kaum Verkehr und die Stimmungen wechseln dauernd, Handy und Fotoapparat laufen auf Hochtouren. Aber oft geniessen wir einfach schweigend diese Szenerie, die sich hier uns bietet. Ok, viel Schnee hat es nicht, aber dafür können wir auch ohne Konvoi hoch zum Kapp fahren und unser Pfüdi meistert alle Steigungen mit Bravour. Die Spikes geben zusätzliche Sicherheit.

Da wir ja seit 2015 Mitglieder des Royal Nordkapp Club sind müssen wir weder den Parkplatz noch den Eintritt in die Nordkapphallen bezahlen.

Vor allem der Eintritt in die Hallen ist mit umgerechnet etwa 70 Euro für zwei Personen schon sehr happig.

Und das finden auch Sonja und René, die heute etwas früher als wir am Kapp eintreffen. Wenn man die Hallen schon kennt und eigentlich nur einen Kaffee trinken und durch den Souvenirshop stöbern möchte ist das eindeutig zuviel.

So beschliessen sie, das Kapp nach einer Pause wieder zu verlassen und diesmal verabschieden wir uns definitiv aber sehr herzlich. Wir haben das Gefühl, uns schon ewig zu kennen und es kann gut sein, dass wir uns irgendwann wieder über den Weg laufen oder fahren. Es war schön, euch kennengelernt zu haben und wir sind sicher, dass wir mal wieder ein Glas Wein zusammen trinken.

Wir durchstöbern dann natürlich den Souvenirshop gründlich und ein weiterer Nordkapptroll zieht in unsere Familie ein.

Hansruedi entscheidet sich gegen die Fellmütze, dafür landen für mich ein paar Ohrenwärmer in der Einkaufstasche.

Kurz vor der Dunkelheit geht's dann auf eine erste Fototour. Auch beim achten Mal strahlt die Kugel in einem speziellen Licht.

Und man beachte den klaren Himmel!!  Verheissungsvoll - das könnte ja Nordlichter geben. Auch der Wind ist bis jetzt nur ein laues Lüftchen, die Temperaturen steigen stetig.

Und bei uns gibt es, wie bei jeder Nordkappreise, heute Abend ein feines Raclette.

Tagesstrecke:  Olderfjord - Nordkapp

Distanz: 131 km

Durchschnittsverbrauch: 10.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 45 km/h

Fahrzeit: 2 Std. 54 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: für uns 0 NOK da wir seit 2015 Mitglieder des Royal Nordkapp Club sind

Samstag, 25. Januar

Morgen 08°° Uhr /  -2 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr /  -4 °C

Abend 18°° Uhr /  -5°C

Der Himmel hat gestern Abend so genial aufgeklart. Wir waren also guter Dinge und voller Hoffnung, dass wir Nordlichter zu sehen bekommen.

Aber der Wettergott war uns nicht gut gesinnt und Wolken zogen auf. Die Bilder unten zeigen - die Nordlichter waren da!!

Der Nordlichtalarm war aktiviert und so verzogen wir uns gegen 23 Uhr ins Bett. Der Wind hatte etwas zugenommen, aber unser Pfüdi schaukelte ab und zu nur ganz leicht.

Wir haben ja noch umparkiert, da ein Franzose mit seinem Büsli neben uns stundenlang den Motor laufen liess und der Dieselgeruch langsam bis in unser Womo drang.

Kurz nach Mitternacht meinte dann der Polarlichtalarm, falls der Himmel klar sei könne man Aurora Borealis sehen. Nun ein Blick nach draussen zeigte, die Wolken waren immer noch da und der Wind hatte leicht zugenommen. Ja, und so ab 4 Uhr gab er dann Vollgas!

Wir standen nicht ideal und um 5.30 Uhr hatten wir die Nase voll! Unser Pfüdi wurde seitlich von den starken Böen erwischt und es schaukelte ganz schön. Also aufstehen und etwas aufräumen. Hansruedi rettete unter vollem Einsatz unsere Aussenabdeckung der Frontfenster. Ganz ohne Sturmschaden ging es aber doch nicht, wie man auf dem Bild unten sieht.

Wir parkierten um und stellten uns auf den Busparkplatz, so dass uns der Wind von vorne erwischte.

Wau, schon viel besser. An Schlaf war aber nicht mehr zu denken. Wir kochten Kaffee, später gabs Frühstück und wir beobachteten die schöne Stimmung zum Start in den Tag.

Der Wind peitscht den Schnee über den Platz und die Schneeverwehungen wachsen. Unsere Devise - einfach mal abwarten.

Dann kurz vor 9 Uhr tauchen in der Ferne die Lichter eines Fahrzeuges auf. Eine junge Dame fährt beim Kassenhäuschen vor und startet in ihren Arbeitstag. Ok, man kann also zum Kapp hochfahren. Sie gibt mir auch freundlich Auskunft über den Strassenzustand. Die Schneeverwehungen seien nicht ohne. Irgendwann im Laufe des Vormittags komme ein Schneepflug, so genau könne sie das nicht sagen. Sie würde warten und nichts riskieren.

Bald darauf kommt ein zweites Fahrzeug. Ein Arbeiter, der die Eingangstüre der Halle von den Schneeverwehungen befreien muss.

Er kommt auf uns zu, um uns mitzuteilen, dass wir nicht auf dem Busparkplatz stehen dürfen. Klar werden wir umparkieren, aber zuerst fragen wir auch ihn über den Strassenzustand aus. 

Er guckt auf unsere Pneu's, stellt wohlwollend fest, dass wir Spikes montiert haben und meint, es geht. Einfach langsam und vorsichtig fahren. 

Auch er meint, irgendwann komme der Schneepflug, aber wann? Der Fahrer müsse sicher zuerst noch Kaffee trinken.

Noch während wir überlegen, ob wir es riskieren wollen und losfahren, sehen wir in der Ferne ein drittes Fahrzeug und das blinkt orange!

Tatsächlich - ein Schneepflug!!!! Und ohne anzuhalten dreht er um und fährt wieder zurück und wir hängen uns an seine Fersen!

Ok, irgendwann geht's abwärts und da fahren wir längst nicht so schnell wie der Pflug. Es sind schon grosse Schneeverwehungen, die er beiseite pflügt, aber sie bedecken nicht die ganze Strassenbreite. Wir sind einfach happy, dass er so früh gekommen ist.

Mit der richtigen Portion Vorsicht fährt es sich gut und wir können die genialen und phantastischen Stimmungen dieses Morgens auch geniessen.

Hansruedi meistert die Strecke bis nach Honningsvag mit Bravour. Ich habe jederzeit vollstes Vertrauen in seine Fahrkünste.

In Honningsvag stoppen wir als erstes beim Rema1000 und erledigen einen kleinen Einkauf. Dann fahren wir noch raus nach Nordvagen. Auf dem Rückweg sehen wir ein Hurtigrutenschiff im Hafen einlaufen. Schnell finden wir einen Parkplatz und beobachten das Anlegemanöver. Immer wieder spannend finden wir. Nach dem letzten Stopp bei der Tankstelle steuern wir unser Tagesziel an. Wir wollen heute nochmals auf dem Camping in Olderfjord übernachten. Auch die Rückfahrt entlang des Porsangerfjords verschlägt uns manchmal fast die Sprache, die Stimmungen sind gewaltig.

Die letzten 30 Kilometer sind dann nochmals eine kleine Herausforderung. Der Schneepflug ist hier schon länger nicht mehr gefahren und die Schneeverwehungen sind zum Teil schon hoch.

Kurz nach 14 Uhr erreichen wir Olderfjord. Glücklich, ohne Schwierigkeiten unser Ziel erreicht zu haben richten wir uns ein, kochen uns später noch ein feines Nachtessen. Mal schauen wie lange es geht, bis wir mitten im Abend einschlafen, wir sind schon etwas müde. 

Tagesstrecke:  Nordkapp - Olderfjord

Distanz: 139 km

Durchschnittsverbrauch: 9.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 36 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 44 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 345 NOK inkl. V/E, inkl. Strom, Dusche 10 NOK für 6 Minuten

Sonntag, 26. Januar

Morgen 08°° Uhr /  - 3°C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr /  -4 °C

Abend 18°° Uhr /  -2°C

Die letzten zwei Tage mit der Fahrt ans Nordkapp, der Übernachtung am Nordkapp und der Rückfahrt bis nach Olderfjord waren schlicht weg einmalig und gigantisch, aber zum Teil auch eine Herausforderung. Dazu kommt wenig Schlaf und so ist klar - wir bleiben einen Tag hier in Olderfjord auf dem Campingplatz und fahren dann erst am Montag weiter. Wir brauchen eine Pause und müssen etwas zur Ruhe kommen.

Aber wie es halt so ist mit dem Camper on the road - so ganz ruhig wird es dann doch nicht.

Der Womohaushalt will mal wieder etwas geschüttelt werden. Aufräumen und Putzen ist angesagt. Auch unser Pfüdi braucht Pflege. Die Wasserpumpe zickt etwas herum, die Garage will aufgeräumt werden, Wasser nachfüllen etc.

Auch Büroarbeit muss mal wieder erledigt werden. Das heisst unsere Kostenliste nachführen, Mails beantworten, Rechnungen bezahlen und  Kreditkartenabrechnung kontrollieren.

Aber halt, auch Freizeit darf nicht fehlen. So etwa ein Spaziergang, Vögel beobachten, Drohnenflug und den Wellen des Meeres zuschauen.

Mitten am Nachmittag, es ist schon fast dunkel geht's dann unter die Dusche, Körperpflege ist ja schliesslich auch wichtig ;-)

Ach ja, zwischendurch haben wir sogar noch etwas Skirennen geguckt.

Und schwupps ist dieser Tag fast rum. Jetzt heisst es noch etwas Feines zum Nachtessen kochen, den morgigen Tag planen, vielleicht noch etwas Fernseh gucken, im Buch lesen .....

Und dann ruft das Bett und wir hoffen auf einen geruhsamen Schlaf!



​​​​​​​Stellplatzkosten: 345 NOK inkl. V/E, inkl. Strom, Dusche 10 NOK für 6 Minuten

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