Woche 03


Montag, 13. - Sonntag, 19. Januar

Morgen 08°° Uhr / -3 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr / -1 °C

Abend 18°° Uhr / -0°C

Wir starten stürmisch und schneereich in die neue Woche. Gegen 10 Uhr sind wir langsam bereit. Wir bezahlen noch die Rechnung und nach einem letzten Schwatz mit Caro starten wir voller Spannung unseren Pfüdi. Er läuft aber problemlos an und wir tuckern über die E45 im Schneegestöber Richtung Sorsele. Hier müssen wir einfach stoppen und uns in der von Schweizern geführten Bäckerei mit einem frischen Brot und ein paar sonsigen Leckerein eindecken. Noch ein Stopp im Systembolaget - es fehlt noch ein wichtiger Teil für einen feinen Aperol Spriz!

Und da stehen sie plötzlich fast mitten auf der Strasse - drei Rentiere, die gar nicht so recht wissen wohin sie ausweichen sollen.

Die Landschaft ist heute tief verschneit. Es gibt schöne Fotostopps, in Arvidsjauer einen Mittagsstopp und dann die vorsichtige Vollbremsung!

Zum Glück ist gerade kein Auto weit und breit.

Schnell den Rückwärtsgang einlegen und ein paar Meter zurückfahen und da stehen sie am Wegesrand - zwei Elche. Brav halten sie still und lassen sich fotografieren, bevor sie sich umdrehen und im Wald verschwinden. Jupiii, welch ein Glück ... !!

Mittlerweile fahren wir auf der 373 Richtung Pitea. Hier können wir nochmals unsere Gastankflaschen auffüllen, bevor wir dann wohl Richtung Finnland weiterreisen. Haben uns die Wetterstimmungen gerade noch recht begeistert schlägt das plötzlich um! Die Strasse ist total vereist. Ein Streufahrzeug kommt uns entgegen, aber unsere Spur bekommt nur spärlich etwas ab.

Es geht auch mal etwas rauf und runter und in einer für uns kurzen Abfahrt kommt uns ein grosser Traktor entgegen, der einen Lastwagen nach oben zieht. Diese letzten 30 Kilometer haben es wirklich in sich. Aber wir kommen gut in Pitea an und füllen mal eine unserer Tankflaschen auf.

Dann fahren wir noch 10 Kilometer raus aus Pitea und landen in einem kleinen, einsamen Hafen. Kein Mensch weit und breit. Hier bleiben wir.

Tagesstrecke:  Sandsjögarden - Pitea

Distanz: 254 km

Durchschnittsverbrauch: 8.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 51 km/h

Fahrzeit: 4 Std. 55 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 0 SEK

Dienstag, 14.Januar

Morgen 08°° Uhr / 4 °C

Schneefall nicht wenig

Mittag 13°° Uhr / 4 °C

Abend 18°° Uhr / 0°C

Eigentlich waren wir schon auf dem Weg ins Bett. Und da kamen sie doch noch ganz zart und nur kurz - die ersten Nordlichter! Fotoapparat und Stativ kamen gar nicht zum Einsatz, so kurz war das Intermezzo. Aber schön war's.

Wir haben hier herrlich und in völliger Ruhe geschlafen. Bei der Fahrt zurück in die Stadt stoppen wir für einen nicht so erfolgreichen kleinen Einkauf. Bei der LPG-Tankstelle füllen wir noch die zweite Gastankflasche und dann geht's einmal mehr ab auf die E4. Die Strassenverhältnisse auch heute nicht ganz einfach. Es ist verdammt rutschig. Zum Glück wollen wir ja heute nicht weit. Bereits im Hafen von Lulea beenden wir die heutige Fahrstrecke. Bloss ein Van steht hier und der reist später sogar noch ab.

Wir essen zuerst eine Kleinigkeit und dann wandern wir auch diesmal über den bottnischen Meeresbusen hinaus auf die nächstgelegen Insel.

Entlang des Ufers gibt es aber immer noch kritische Stellen und so können wir diesmal nicht von unseren Platz aus loswandern, sondern müssen den offiziellen Einstieg etwas weiter vorne benutzen. Auch heute sieht man alle möglichen Fortbewegungsmittel. Die Leute sind zu Fuss, mit Schlittschuhen, mit Fahrrädern, mit Schlitten (sogenannten Sparks) etc. unterwegs und es macht einfach einen Riesenspass.

Die Stimmungen am Himmel sind gigantisch - wir lassen einfach die Bilder sprechen.

Später erledigen wir noch den restlichen Einkauf im nahen Willy's. So steht einem feinen Nachtessen und einem gemütlichen Abend nichts mehr im Wege.

Tagesstrecke:  Pitea - Lulea

Distanz: 64 km

Durchschnittsverbrauch: 9.9 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 43 km/h

Fahrzeit: 1 Std. 28 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 200 SEK, im Winter inkl. Strom und Entsorgung Schwarzwasser

Mittwoch, 15.Januar

Morgen 08°° Uhr / -5 °C

Mittag 13°° Uhr / 0 °C

Abend 18°° Uhr / 1 °C

Hier doch noch zwei Handyfotos von unseren Nordlichtern in Pitea.

Und hier für alle, die zur Zeit mit einem Womo im Norden unterwegs sind, ein Bild von einem Trichter, der sich perfekt eignet, um beim Fiat Ducato Scheibenwischwasser nachzufüllen. Gefunden haben wir ihn bei Biltema und auch bereits getestet.

Jetzt aber noch zum heutigen Reisetag. Der Morgen startete wettermässig noch vielversprechend, aber für uns nicht überraschend war das nur von kurzer Dauer. Um die Mittagszeit fielen die ersten Regentropfen und das in schwedisch Lappland mitten im Januar!

Wir waren richtig froh, genau zu diesem Zeitpunkt die E4 verlassen zu können. Die ist nämlich schneefrei, das heisst wohl bald eine Eisbahn.

Auf der Nebenstrasse lag dann Schnee und der Regen ging bald auch in Schneefall über. Und sofort stellt sich das skandinavische Winterfeeling wieder ein.

Wir entscheiden uns, heute einen Campingplatz anzusteuern, der von einer Schweizer Familie geführt wird, die auch von der

SRF-Sendung "Auf und Davon" begleitet wurde. Wir werden sehr herzlich begrüsst und zu unserer Überraschung ist das Restaurant geöffnet, es sind auch einige Hütten besetzt. Jupiii, unsere Küche bleibt heute kalt.

Mehr zu unserem Nachtessen und zum Platz hier berichten wir dann morgen.

Tagesstrecke:  Lulea - Övertornea

Distanz: 173 km

Durchschnittsverbrauch: 9.1 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 55 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 6 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 430 SEK, im Winter inkl. Strom, Frischwasser und Entsorgung Schwarzwasser, WC und Duschen

Donnerstag, 16.Januar

Morgen 08°° Uhr / 2 °C

Mittag 13°° Uhr / 4 °C

Abend 18°° Uhr / 3 °C

Also das Nachtessen war so ausgezeichnet, dass wir heute gleich nochmals die Auswärtsküche geniessen wollen. Das heisst wir bleiben einfach hier. Neben dem Restaurant gibt es auch noch eine urige und sehr gemütliche Sami Lounge. Wir haben gestern da noch einen Schlummertrunk genossen.

Vor unserem Start zur Schneeschuhwanderung füttern wir noch eine Waschmaschine.

Dann wandern wir auf einem Seitenarm des Torne älv Richtung Särkilax Kapelle. Und man glaubt es kaum, aber wir kommen richtig ins Schwitzen.

Der Schnee ist doch tatsächlich durch den Wärmeeinbruch Harschschnee geworden und wir brechen bei jedem Schritt etwas ein. Anstrengend!

So drehen wir um und sind nach 1.5 Stunden wieder bei unserem Womo. Aber es war trotzdem einfach schön.

Die Waschmaschine hat ihre Arbeit in der Zwischenzeit auch erledigt und wir können den Trockner füttern.

Und jetzt haben wir uns einen kleinen Mittagsimbiss verdient, schneeschuhwandern macht hungrig.

Bevor wir dann zu unserem Nachmittagsspaziergang ins Dorf Övertornea aufbrechen, wollen wir frohgemut den Trockner leeren. Aber der erledigte seine Arbeit alles andere als zuverlässig. Also gibts eine zweite Runde für ihn.

Speziell an dieser Jahreszeit ist, dass man bereits nachmittags um 16.00 Uhr der Nachtfotografie frönen kann. Genial!

Bis zum Nachtessen hat dann auch der Trockner seine Arbeit endlich erledigt. Und wir freuen uns auf einen weiteren unterhaltsamen und lustigen  Abend mit netten Menschen und einem feinen Nachtessen. Und ein Schlummertrunk wird es wohl auch heute wieder geben.

​​​​​​​

Stellplatzkosten: 430 SEK, im Winter inkl. Strom, Frischwasser und Entsorgung Schwarzwasser, WC und Duschen

Freitag, 17.Januar

Morgen 08°° Uhr / -2 °C

Mittag 13°° Uhr / 1 °C

Abend 18°° Uhr / 2 °C

Nachtrag zu gestern Abend: Das Essen war phantastisch - die Bilder sprechen auch für sich. Und in dieser sympatischen und geselligen Runde hat das Nachtessen gleich doppelt Spass gemacht. Nach dem Dessert war dann auch die Flasche Rioja leer!

Natürlich trafen wir uns anschliessend noch alle in der Sami Lounge. Es wurde gelacht, geplaudert, diskutiert und getrunken.

Falls jemand von euch das liest: Es war schön euch alle kennengelernt zu haben. Und damit meinen wir nicht nur die anderen Gäste, sondern auch Mäx mit seinem tollen Team. Ihr sorgt dafür, dass sich jeder bei euch wohl fühlt und jede Sekunde geniessen kann. DANKE!

Und als Tüpfelchen auf dem i, gabs dann noch Nordlichter! Nicht allzu lange und auch nicht allzu intensiv. Aber schön war es.

Aber heute soll es doch weitergehen. Wir verabschieden uns von den herzlichen Menschen und von diesem tollen Ort. Im Dorf stoppen wir noch beim ICA für einen kleinen Einkauf. Und dann machen wir uns auf den Weg zum Arctic Circle in Rovaniemi. Wir haben eigentlich mal gesagt, ein Besuch hier sei ausreichend und doch wollen wir uns das mal mit all seiner weihnachtlichen Beleuchtung und bei Dunkelheit anschauen.

Wir parkieren auf dem riesigen Parkplatz und nach einer Siesta machen wir uns kurz nach 17 Uhr (finnische Zeit) auf den Weg. Viele Leute sind bereits nicht mehr untewegs. Um 18 Uhr schliessen auch bereits alle Geschäfte. Nach einigen Nachtaufnahmen geht's dann bald wieder zurück. Für die perfekte Stimmung fehlt auch hier leider der Schnee. Es ist schon fast pflotschig und kurz fällt sogar etwas Regen. Schade - aber es gibt Schlimmeres.

Jetzt machen wir es uns gemütlich und geniessen einen ruhigen Abend. Auf dem riesigen Parkplatz stehen wir zu dritt. Beim letzten Mal, am 22. Juni 2022, standen hier sicher fast 100 Womos!

Live @ Santa Claus Village

Tagesstrecke:  Övertornea - Arctic Circle Rovaniemi

Distanz: 118 km

Durchschnittsverbrauch: 8.7 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 45 km/h

Fahrzeit: 2 Std. 36 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 0 SEK, inkl. Nichts

Samstag, 18.Januar

Morgen 08°° Uhr / 3 °C

Mittag 13°° Uhr / 1 °C

Abend 18°° Uhr / 0 °C

Wir verlassen den Arctic Circle Richtung Levi. Die etwas über 150 Kilometer haben es in sich. Die Strassen sind eisig und tiefe Spurrillen machen das Fahren alles andere als leicht. Mehr als 60 km/h liegt nicht drin. In Kittilä stoppen wir für einen ersten Einkauf in Finnland und gegen 15 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, den Levilehto Stellplatz in Sirkka, ein Ort der zum Gebiet rund um den 530 Meter hohen Berg Levi gehört.

Auch hier, wie eigentlilch in fast ganz Finnland ist alles eine einzige Eislandschaft. Wir montieren sicherheitshalber unsere EasyGrip Schneeketten, um sicher auf unseren Platz zu gelangen. Es geht nämlich abwärts und wir müssen dann ja auch wieder aufwärts, wenn wir weiterfahren.

Auf den Fotos sieht man Wege und Strassen, die glänzen. Das ist nicht Wasser, sondern einfach Eis! Man versucht mit Split der Lage Herr zu werden. Das sind Tonnen von Split, die zur Zeit in diesem Ort gestreut werden. Aber wir lassen es uns nicht nehmen und es geht auf einen Rundgang durch diesen bekannten Skiort. Schon oft haben wir auf der Wetterwebcam herrliche Winterstimmungen beobachten können. Tief verschneite Hänge und Wälder und genauso ein verschneites Dorf. Schade, wir hätten das gerne erlebt.

Von anderen Reisenden erfahren wir, dass auch weite Teile von Schweden (das haben wir ja auch selber erlebt) und Norwegen eine einzige Eislandschaft sind und Neuschnee ist eigentlich nirgends in grösseren Mengen in Sicht.

Was soll's, ändern können wir das nicht und so geniessen wir ein feines Raclette und lassen es uns so gut gehen.

Schauen wir, was der morgige Tag uns bringt.

Tagesstrecke:  Arctic Circle Rovaniemi - Sirkka, Skigebiet Levi

Distanz: 170 km

Durchschnittsverbrauch: 8.9 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 53 km/h

Fahrzeit: 3 Std. 9 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 48 Euro, inkl. V/E, inkl. Strom, Dusche/WC, Sauna

Sonntag, 19.Januar

Morgen 08°° Uhr / -2 °C

Mittag 13°° Uhr / -1 °C

Abend 18°° Uhr / -5 °C

Irgendwann in der Nacht kamen die Wolken und beim Aufstehen ist doch tatsächlich die ganze Umgebung von einer 2-3 cm dicken flauschigen Schneeschicht überzogen. Die Welt sieht gleich wieder schön winterlich aus, aber vor allem die Wege sind jetzt noch gefährlicher geworden. Die Eisschicht ist überzuckert, man sieht nicht mehr wo gesplittet ist, also richtig heimtükisch. Wir beschliessen, 15 Kilometer weiter auf einen Stellplatz zu fahren. Er soll in der Nähe eines Sees sein. Vielleicht können wir da eine schöne Schneeschuhwanderung unternehmen.

Im Schneegestöber fahren wir los. Fahren ist weniger rutschig als Laufen. Unser Navi verliert plötzlich die Strasse und schickt uns richtig in die Pampa. Zum Glück können wir wenden und bald stehen wir auf dem Stellplatz.

Ein Blick zwischen uns genügt und es ist klar - hier wollen wir nicht bleiben. Die unaufgeräumte Hinterhofromantik gefällt uns nicht.

Nächster Versuch ist ein Stellplatz etwas ausserhalb von Muonio nahe an der schwedischen Grenze. Das Wetter bessert im Minutentakt.

Die Ausblicke und Stimmungen sind einfach wieder herrlich.

Es gibt in Skandinavien sicher schöner gelegene Stellplätze, aber so schlecht sieht es hier nicht aus. Wir buchen und bezahlen über die angegebene Website einen Platz und schwupps kommt der Code und wir können das Tor öffnen. Wir richten uns etwas ein, laufen dann aber los ins Dorf Muonio. Es bleibt ja nicht ewig Tag. Unterwegs sehen wir auch heute wieder schöne Perlmuttwolken (Polare Stratosphärenwolken) und erfahren dann in der Konditorei in Muonio, dass die Wolken diesen Winter schon viel häufiger zu sehen waren als normalerweise (normal sei etwa 5x pro Winter).

Die Konditorei wird seit 12 Jahren von Schweizern geführt und die Kuchen sind einfach ein Gedicht! Skandinavien ist ein beliebtes Auswanderungsland bei den Schweizern.

So gestärkt machen wir uns auf den Rückweg und richten uns gemütlich ein. Geniessen unseren Apero und kochen ein feines Nachtessen.

Tagesstrecke:  Sirkka, Skigebiet Levi - Muonio

Distanz: 92 km

Durchschnittsverbrauch: 9.6 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 41 km/h

Fahrzeit: 2 Std. 10 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 29 Euro, inkl. V/E, inkl. Strom, Dusche/WC

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