Woche 04

Montag, 16. - Sonntag, 22. September

Morgen 07°° Uhr / 14°C

Mittag 13°° Uhr / 33 °C

Abend 19°° Uhr / 27 °C

Die Putzaktion am Sonntag hat bis fast Mitternacht gedauert. Und heute Morgen gibt es eine Verlängerung. Mehr wollen wir dazu mal gar nicht mehr schreiben. Nur noch soviel: Immer wieder wird bemängelt, dass der Toilettenschacht nicht abgedichtet ist. Und wir können ab sofort bestätigen, dass das ein Riesenmangel ist. Unser Womo hat einen Doppelboden mit einigen Fächern, mal mehr, mal weniger zugänglich!!

Es ist schon fast Mittag, bis wir unseren schönen Aussichtsparkplatz verlassen. Wir steuern Peso da Régua unten am Douro an. Ein Einkauf beim Intermarché ist fällig. Eigentlich wollten wir rechtsseitig dem Douro entlang Richtung Porto fahren mit dem Ziel heute nochmal in diesem schönen Tal zu übernachten. Die Strasse ist jedoch ein Stück weit gesperrt und so ändern wir unseren Plan und fahren halt linksseitig Richtung Porto.

Es sollte sich zeigen, dass das die einzig richtige Entscheidung war.

Schon zeigen sich erste Rauchschwaden eines Waldbrandes am Himmel. Auf der rechten Seite und wir sind ja wegen einer Sperrung zum Glück auf der linken Seite unterwegs. Wir werden von der rasend schnellen Ausbreitung dieser Brände völlig überrascht. Der Himmel ist bald rauchgeschwängert. Aus der Ferne sehen wir grosse Brandherde. Das Ganze ist schon beängstigend. Das wunderbare Blau des Himmels ist weg.

 Die Rauchschwaden ziehen Richtung Porto, Richtung Meer. Unser angepeilter Stellplatz wäre ja gar nicht schlecht, aber morgen wären wir und der Pfüdi wohl Rauchwürstchen. Auf der Weiterfahrt treffen auch wir auf einen Brandherd. Die Feuerweht steht bereit und lotst den Verkehr wechselseitig durch die Gefahrenstelle.

So fahren wir wohl oder übel bis nach Porto. Aber da geht das Destaster weiter. Alle Campingplätze voll!!!!

Wir orientieren uns mal etwas südwärts und geraten in einen Riesenstau. Auch wenn es verrückt klingt - wir wechseln nochmals die Himmelsrichtung und fahren wieder nordwärts, nochmals durch Porto hindurch.

Aber endlich werden wir fündig. In Angeiras auf einem Orbitur-Campingplatz finden wir zu unserem Glück einen Platz. Es ist schon fast 20.00 Uhr, wir sind müde und frustriert, aber auch unendlich froh, heil angekommen zu sein. Frustriert sind wir, weil wir einfach nicht mit dieser Masse von Campern gerechnet haben. Franzosen sind absolut in der Überzahl! Eigentlich wollten wir uns in Porto eine Pause gönnen. Die Stadt geniessen, fein essen, denn schliesslich gibt es auch bald etwas zu feiern.

Die kulinarischen Höhenflüge sind heute sehr minimalistisch. Kalte Küche, Wein und Schoggi!!

Die Sonne geht blutrot unter. Und unser Womo hat jetzt eine neue Duftwolke - Rauch!!

Tagesstrecke: Fontelo - Angeiras, nahe Porto

Distanz: 192 km

Durchschnittsverbrauch: 9.7 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit: 34 km/h

Fahrzeit: 5 Std. 36 Min.

​​​​​​​Stellplatzkosten: 27 Euro

inkl. V/E, inkl. Strom, ACSI-Platz

Dienstag, 17. September

Morgen 07°° Uhr / 17°C

Mittag 13°° Uhr /  30°C

Abend 19°° Uhr / 26 °C

Die Sonne ging blutrot unter und sie geht heute blutrot wieder auf. Der Rauch hängt in der Luft und ein Blick in Google Maps zeigt, vor allem im Landesinnern von Nordportugal wüten einige verherende Waldbrände. Aber auch südlich von Porto sieht es zur Zeit nicht gut aus. Rund um Aveiro sind einige Strassen, auch die A1, gesperrt.

Wir entscheiden uns, dem Meer entlang nordwärts zu fahren. Als erstes stoppen wir in Viana do Castelo. Der Stellplatz ist eigentlich schon fast übervoll. Aber wir erwischen eine recht schöne Ecke für einen ausgiegigen Mittagshalt, den wir richtig gniessen. Aber zum Übernachten wollen wir nicht bleiben, zumal uns die Rauchwolken wieder einholen. Aber wir fahren noch hoch zum Heiligtum der Santa Luzia. Die Aussichten sind toll, das Heiligtum betrachten wir nur von aussen. Dann fahren wir weiter bis an die Grenze zu Spanien. In Vila Nova de Cerveira zeigt sich der Himmel endlich wieder blau und die Luft lässt uns frei atmen.

Der kostenlose Stellplatz ist noch erstaunlich wenig belegt. Während Hansruedi nochmals eine Putzaktion startet erkunde ich die Gegend dem

Rio Minho entlang mit dem E-Bike.

Sollen wir zum Nachtessen ins Dorf spazieren, mit dem Risiko, einmal mehr nur geschlossene Restaurants vorzufinden? Im Internet angegebene Öffnungszeiten stimmen vielfach überhaupt nicht.

Nein, wir kochen uns lieber selber etwas. Filet vom Grill, Kartoffeln, Wein und ein Guetzli zum Dessert.

Die Luft ist immer noch rein und auf dem Platz ist es ruhig.

Tagesstrecke:  Angeiras, nahe Porto - Vila Nova de Cerveira

Distanz:                                                               115 km

Durchschnittsverbrauch:                                     9.1 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                            42 km/h

Fahrzeit:                                                              2 Std. 42 Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten: 0 Euro, inkl. Abfallcontainer

Mittwoch, 18. September

Morgen 07°° Uhr / 18°C

Mittag 13 Uhr / 24°C

Abend 19 Uhr / 21°C

Tja, die Wettersymbole oben würden eigentlich schon der Tatsache entsprechen, wenn da die gewaltigen Rauchschwaden der Waldbrände nicht wären. Über Nacht hat uns die rauchgeschwängerte Luft wieder voll eingeholt und die Sonne geht auch heute wieder blutrot auf.

Nordportugal ist fest im Griff der Waldbrände. In Porte und besonders in Alveiro sind sie sehr nahe an den Städten, so dass auch wichtige Autobahnen besperrt sind. Auch im Landesinnern sehen wir auf Google Maps viele Brandherde und gesperrte Strassen. Der Weg nach Süden ist also keine Option für uns.

So fahren wir in Nordspanien ein und sind gespannt, ob wir die Sonne einholen werden. Das gelingt uns ganz knapp nicht. In Ribeira geben wir auf und stellen uns auf einen Stellplatz direkt am Meer. Wir laden noch die E-Bikes aus und erkunden etwas den Ort und die Küstenpromenade.

Die Saison ist hier definitiv vorbei. Im Laufe des Abends können wir aber die halbe Bevölkerung beim Abendsport oder Abendspaziergang beobachten.

Die urchige und auch etwas verwarloste Bar direkt neben dem Platz öffnet um 18.00 Uhr und hier können wir auch unseren Übernachtungsplatz bezahlen. Der junge Betreiber freut sich über unseren Besuch.

Und dann haben wir heute ja auch noch etwas zu feiern. Ich, Heidi gehöre ab heute auch in fast ganz Europa zu den Senioren und ab sofort müssen wir bei irgendwelchen Eintritte in Museen, Parks oder was auch immer nicht mehr schwindeln. Ich kann einfach meinen Ausweis zeigen, wenn verlangt und alles hat seine Richtigkeit!

Und für diesen besonderen Tag braucht es doch auch einen Platz mit besonderem Ambiente und wir finden, den haben wir definitiv gefunden.

Zur Feier des Tages und mangels Restaurant gibt es ein Raclette und einen feinen Tropfen Wein.

Ach ja, um 21.00 Uhr fährt dann noch ein junges Pärchen mit einem Kleintransporter aus England ein und parkiert knapp zwei Meter neben uns rückwärts ein. Die Schiebetüre zu unserer Seite und die knallt auch gleich munter auf und zu.

Ich geb's zu, ich kann's nicht lassen. Ich trete vor die Türe und muss es einfach loswerden. Zwei Meter Abstand bei soviel leerem Platz!. Ob er umparkieren soll, fragt er. Ach, lass es gut sein junger Mann, wir können auch umparkieren.

Aber siehe da, er setzt sich tatsächlich nochmals ins Auto und parkiert um.

Gegen 21.30 Uhr fährt dann auch noch ein Womo ein, aber oh Wunder, der parkiert doch tatsächlich mit gut 5 Metern Abstand zu uns ein.

Einer ruhigen Nacht sollte jetzt nichts mehr im Wege stehen.

Tagesstrecke: Vila Nova de Cerveira - Ribeira

Distanz:                                                             174 km

Durchschnittsverbrauch:                                   9.2 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                          61 km/h

Fahrzeit:                                                            2 Std. 49 Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten: 8 Euro, inkl. Wasser

Donnerstag, 19. September

Morgen 07°° Uhr / 14°C

Mittag 13°° Uhr / 21°C

Abend 19°° Uhr / 20°C

Tja, auch heute morgen ist leider wieder alles beim Alten. Eigentlich wäre das Wetter strahlend schön. Der Mond hing die ganze Nacht blutrot am Himmel. Gegen Morgen versteckt er sich sogar ganz. Auch von der Sonne ist weit und breit keine Spur zu sehen. Der Rauch der Waldbrände hat uns wieder vollkommen eingeholt. Erst kurz bevor wir abfahren taucht sie doch noch blutrot am Himmel auf. Es will gar nicht richtig Tag werden. Sollen wir so der Küste entlang tuckern? Nein, dazu haben wir keine Lust. Die ganze Welt erscheint in der gleichen trüben und eintönigen Farbe.

Wir fahren via Santiago de Compostela und Lugo bis nach Ponferrada. Unterwegs geschehen zwei Dinge: Unser Pfüdi fährt den 111'111-tausensten Kilometer und die rote Sonne am Himmel wird immer heller und wir sehen sogar ein paar kleine Wolken und richtig blauen Himmel.

Der erste blaue Himmel seit Montagnachmittag!

Der Stellplatz in Ponferrada ist nichts aussergewöhnliches. Wir entscheiden - für eine Nacht ist das ok.

Wenn wir schon so nahe beim Zentrum stehen laufen wir natürlich auch noch in die kleine Altstadt und besichtigen das Schloss.

Ja und dann türmen sich schwarze Wolken auf und es blitzt und donnert. Bald setzt auch der Regen ein. Wir können uns nicht erinnern, wann wir uns mal so sehr über Regen gefreut haben. Wir hoffen innständig, dass er bis nach Nordportugal reicht.

Tagesstrecke: Ribeira - Ponferrada

Distanz:                                                                 284 km

Durchschnittsverbrauch:                                       9.7 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                              68 km/h

Fahrzeit:                                                                4 Std. 06 Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten:  0 Euro, inkl. V/E, kein Strom

Freitag, 20. September

Morgen 7°° Uhr / 14°C

Mittag 13°° Uhr / 17°C

Abend 19°° Uhr / 16 °C

"Las Médulas - die runden Formen, die spitzen Profile, die aprupten Schrägen, dieser Eindruck eines gebrochenen Berges ist das Resultat eines der grossen Ingenieurswerke der antiken Welt. Der Berg ist abgetragen worden, nach und nach aufgelöst worden und in jedem seiner Ecken auf der Suche nach Gold abgeklopft worden. Was heute davon noch übrig ist, ist eine stillgelegte Mine. Die Mauern und die Bergrücken aus Ton. Der rötliche Farbton und die alten Baumstämme der Kastanienbäume erzählen eine hunderte von Jahren alte Geschichte."

In dieser speziellen Welt, die 1997 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt wurde sind wir heute gut 9 Kilometer gewandert.

Das Wetter bedeckt, die Luftfeuchtigkeit gefühlt fast 100%. Und es ging ganz schön rauf und runter.

Gut, dass man in Spanien auch noch um 14.30 Uhr ein Mittagessen erhält. Den das haben wir uns zum Abschluss gegönnt.

Pfüdi haben wir beim Friedhof geparkt. Bis zum Abend stehen hier etwa 8 Fahrzeuge in allen Grössen.

Und die Sonne kämpft sich so gegen 19.00 Uhr tatsächlich noch zwischen den Wolken hindurch und gibt uns ein kleines Muster, wie das hier alles bei Sonnenschein aussehen würde. Aber auch ohne Sonne haben wir diesen Tag genossen.

Tagesstrecke: Ponferrada - Las Médulas

Distanz:                                                                 27 km

Durchschnittsverbrauch:                                       13.8 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                              29 km/h

Fahrzeit:                                                                52  Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten: 0 Euro, inkl. Abfallcontainer

Samstag, 21. September

Morgen 7°° Uhr / 14°C

Mittag 13°° Uhr / 18°C

Abend 19°° Uhr / 20 °C

Was hatten wir gestern für ein Glück bei unserer Wanderung. Ganz kurz mal etwas Nieselregen, aber eigentlich nicht der Rede wert.

Heute Morgen sieht das etwas anders aus. Wir beneiden unsere Nachbarn nicht, die sich auf den Weg machen die Gegend zu erkunden.

Wir fahren zurück nach Ponferrada. Beim Mercadona kaufen wir ein und beim Stellplatz entsorgen wir und tanken Frischwasser.

Dann starten wir Richtung Süden. Also den westlichsten Punkt unserer Reise haben wir wohl in Ribeira in Nordspanien erreicht. So befinden wir uns jetzt sozusagen auf der Rückreise. In Nordspanien und auch Zentralspanien wird das Wetter bald einmal unbeständig. Im Süden sieht es besser aus.

Und da warten auch noch einige GoogleMaps-Fähnchen darauf, von uns entdeckt zu werden.

Heute fahren wir zu einer einsamen Ermita. Der Spaziergang zum Mirador de las Barrancas kommt nach der längeren Fahrt genau richtig und die Ausblicke auf's Duorotal sind wunderschön.

Heute sind uns auf der Autobahn unzählige spanische Feuerwehrautos und Löschfahrzeuge Richtung Norden begegnet. Sie waren auf dem Heimweg. Ihr Einsatz in Nordportugal ist beendet. Noch nicht alle Feuer sind gelöscht, aber der Wetterumschwung hat die Lage doch entspannt.

Erst gegen 20.00 Uhr gesellt sich noch ein Franzose auf den grossen Parkplatz zum Übernachten.

Pünktlich zum Sonnenuntergang schieben sich einige dunkle Wolken vor die Sonne. Schade!

​​​​​​​​​​​​​​Tagesstrecke: Las Médulas - Ermita Nuestra Señora del Castillo

Distanz:                                                             276 km

Durchschnittsverbrauch:                                   9.5 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                          69 km/h

Fahrzeit:                                                            3 Std. 58 Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten:  0 Euro inkl. Abfallcontainer

Sonntag, 22. September

Morgen 7°° Uhr / 12°C

Mittag 13°° Uhr / 21°C

Abend 19°° Uhr / 20 °C

Eigentlich wollten wir heute Morgen nochmals zum Mirador, aber dicker Nebel hält uns davon ab. Damit haben wir nicht gerechnet.

Nach einigem Zögern geben wir doch die GPS-Daten von einem der vielen Miradors entlang dem Duoro ein.

Und siehe da, schnell gelangen wir an die Sonne.

Wir geniessen diesen Tag in vollen Zügen im Duorotal. Mit unserem Pfüdi, zu Fuss, mit den E-Bikes - mal auf einem Mirador, mal unten am Flussufer. Auch die Fahrten durch die Landschaften sind einfach genial. Wir lassen einfach die Bilder sprechen.

Tagesstrecke: Ermita Nuestra Señora del Castillo - Casstelo Rodrigo

Distanz:                                                              159 km

Durchschnittsverbrauch:                                    10.2 Liter

Durchschnittsgeschwindigkeit:                           38 km/h

Fahrzeit:                                                             4 Std.10  Min.


​​​​​​​Stellplatzkosten:  0 Euro, inkl. V/E

Zurück zu Woche 3 Weiter zu Woche 5
Share by: